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Hyaluronsäure
Die Grundlage moderner ästhetischer Medizin

Natürlich. Verträglich. Vielseitig.
Struktur, Funktion und Bedeutung in Medizin & Ästhetik

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure – wissenschaftlich korrekt Hyaluronan oder Hyaluronat – ist ein natürlich vorkommendes, körpereigenes Polysaccharid, das zur Familie der Glykosaminoglykane (GAG) gehört. Chemisch betrachtet besteht sie aus sich wiederholenden Disaccharid-Einheiten aus D-Glucuronsäure und N-Acetyl-D-Glucosamin, die über β-1,3- und β-1,4-glykosidische Bindungen verknüpft sind.

Die Molekülkette kann extrem lang sein – mit einer molaren Masse von mehreren Millionen Dalton – und besitzt aufgrund ihrer Struktur eine enorme Hydrophilie (Wasseranziehungskraft). In wässriger Umgebung bildet Hyaluronsäure eine viskose, gelartige Substanz, die in der Lage ist, bis zum 1.000-fachen ihres Eigengewichts an Wasser zu binden.

Abbildung: Struktur der Hyaluronsäure

Die Grafik zeigt zwei Disaccharid-Einheiten – das Grundbauelement der Hyaluronsäure. Auf der linken Seite befindet sich eine D-Glucuronsäure, die über eine 1→3-glykosidische Bindung mit einem N-Acetylglucosamin verbunden ist. Dieses wiederum ist über eine 1→4-glykosidische Bindung mit der nächsten D-Glucuronsäure verknüpft. Die Kette setzt sich in diesem Muster fort – dargestellt durch das kleine „n“, das für eine beliebige Anzahl an Wiederholungen steht.

Vorkommen & biologische Funktion

Im menschlichen Körper ist Hyaluronsäure in nahezu allen Geweben zu finden, am höchsten konzentriert in:

  • der extrazellulären Matrix der Dermis (Lederhaut)

  • dem Synovialfluid der Gelenke

  • dem Glaskörper des Auges

  • dem Nabelschnurgewebe (Wharton’s Jelly)

  • dem Bindegewebe allgemein

Ihre wichtigsten physiologischen Funktionen:

  • Feuchtigkeitsspeicherung: Hyaluronsäure reguliert den Wasserhaushalt der Haut und sorgt für Elastizität, Spannkraft und Glätte.

  • Volumenerhalt & Pufferwirkung: Sie wirkt als Füllsubstanz und Stoßdämpfer zwischen den Zellen.

  • Zellmigration & -proliferation: Besonders in der Wundheilung spielt Hyaluron eine aktive Rolle.

  • Schmiermittel & Nährstoffträger: In Gelenken reduziert sie die Reibung und unterstützt die Knorpelernährung.

Hyaluron & Hautalterung

Der natürliche Gehalt an Hyaluronsäure im Körper nimmt ab dem 25. Lebensjahr kontinuierlich ab – sichtbar in Form von:

  • nachlassender Hautelastizität

  • feinen Linien und tiefer werdenden Falten

  • Volumenverlust im Mittelgesicht

  • trockener, dünner werdender Hautstruktur

Parallel verlangsamt sich auch die endogene Synthese durch Fibroblasten, während der Abbau durch Hyaluronidasen gesteigert wird. Dies führt zu einem Ungleichgewicht, das den Alterungsprozess der Haut sichtbar beschleunigt.

Medizinisch-ästhetische Anwendung

In der ästhetischen Medizin wird synthetisch hergestellte Hyaluronsäure genutzt – biokompatibel, steril und je nach Anwendung unterschiedlich stark vernetzt:

  • Unvernetzte Hyaluronsäure: Für Skinbooster, Mesotherapie und intensive Hydration

  • Leicht vernetzte Hyaluronsäure: Für feine Falten und empfindliche Areale (z. B. Tränenrinne)

  • Stark vernetzte Hyaluronsäure: Für Struktur- und Volumenaufbau (z. B. Kinn, Wangen, Jawline)

Durch gezielte Injektionen in oder unter die Haut kann Hyaluronsäure:

  • das Gewebe polstern und heben

  • Konturen formen (z. B. Lippen, Kinn, Jochbein)

  • die Hautstruktur verbessern

  • tiefenwirksam Feuchtigkeit speichern

  • das Lichtreflexionsverhalten der Haut optimieren

Biologischer Abbau & Sicherheit

Die injizierte Hyaluronsäure wird langsam über körpereigene Enzyme (Hyaluronidasen) abgebaut und über das Lymphsystem ausgeschieden. Je nach Produkt, Injektionstiefe, Lebensstil und Stoffwechsel hält der Effekt zwischen 6 und 18 Monaten an.

Sicherheit:

  • Hyaluronsäure ist nicht immunogen und nicht allergen

  • vollständig biologisch abbaubar

  • bei Bedarf reversibel durch Hyaluronidase

Anwendungsgebiete

in der ästhetischen Medizin

In der Ästhetik wird Hyaluronsäure als Filler eingesetzt, um gezielt Volumen aufzubauen, Falten zu glätten oder Strukturen zu modellieren. Die Substanz wird dabei in oder unter die Haut injiziert – je nach gewünschtem Effekt und Zone.

Typische Anwendungsbereiche:

  • Lippen (Volumen & Kontur)

  • Wangen & Jochbein

  • Kinn & Jawline

  • Tränenrinne

  • Nasenkorrektur (Liquid Nose Job)

  • Nasolabialfalte

  • Hautbildverbesserung (Skinbooster, Profhilo™)

  • Hände & Hals

Unterschied: Filler, Skinbooster und Profhilo™

Eine Substanz – drei verschiedene Wirkprinzipien

Hyaluronsäure ist nicht gleich Hyaluronsäure. Je nach Anwendung und gewünschtem Effekt wird sie unterschiedlich aufbereitet – vor allem im Hinblick auf ihre sogenannte Vernetzung.

Was bedeutet „Vernetzung“?

Die Vernetzung beschreibt den chemischen Bindungsgrad der Hyaluronsäure-Moleküle miteinander.

  • Stark vernetzte Hyaluronsäure ergibt eine feste, formbare Gelstruktur.

  • Unvernetzte oder leicht vernetzte Hyaluronsäure bleibt flüssiger bzw. weicher und verteilt sich gleichmäßiger im Gewebe.
    Je stärker vernetzt das Material, desto länger verbleibt es im Gewebe und desto stabiler ist seine formgebende Wirkung.

1. Filler – für Volumen und Kontur

Eigenschaft: Stark vernetzt, hohe Viskosität und Formstabilität
Ziel: Aufbau, Strukturierung, Konturierung

Filler werden gezielt eingesetzt, um Volumenverluste auszugleichen oder bestimmte Partien im Gesicht zu modellieren. Sie geben dem Gewebe eine neue Form, z. B.:

  • Kinnaufbau

  • Wangenknochen-Betonung

  • Lippenvolumen

  • Jawline-Definition

  • Nasenkorrektur (Liquid Nose Job)

Filler bleiben in der Regel 6 bis 15 Monate im Gewebe, je nach Region, Produkt und individueller Abbaugeschwindigkeit.

2. Skinbooster – für Hydration und Hautqualität

Eigenschaft: Leicht oder unvernetzt, weich und flüssig
Ziel: Feuchtigkeitsbindung, Elastizität, Hautbildverbesserung

Skinbooster werden nicht zur Modellierung, sondern zur Revitalisierung der Haut eingesetzt. Sie wirken tief in der Haut, binden dort Feuchtigkeit und fördern die Kollagensynthese.
Sie eignen sich besonders für:

  • fahle, müde Haut

  • Knitterfältchen (v. a. an Wangen, Hals oder Dekolleté)

  • feine Linien

  • präventive Hautverjüngung

  • Vorbereitung und Ergänzung anderer Behandlungen

Skinbooster werden meist als Kur mit 2–3 Sitzungen im Abstand von 3–4 Wochen angewendet und anschließend etwa 1–2 Mal pro Jahr aufgefrischt.

3. Profhilo™ – die hybride Ausnahme

Eigenschaft: Patentierte Hybridform aus zwei Hyaluronsäuretypen
Ziel: Bioremodelling – Straffung, Hydration und Gewebestimulation

Profhilo™ ist weder klassischer Filler noch typischer Skinbooster – sondern ein biologischer Hautverjünger mit einem einzigartigen Wirkprinzip:

  • kombiniert hoch- und niedermolekulare Hyaluronsäure

  • aktiviert Fibroblasten, Elastin- und Kollagenproduktion

  • wirkt nicht nur hydratisierend, sondern straffend und strukturgebend

Die Injektion erfolgt an genau definierten Bio-Points (BAP-Technik) und ist besonders effektiv bei:

  • schlaffer, dünner Haut

  • beginnender Hautalterung (ab ca. 30)

  • Hals, Gesicht, Dekolleté und sogar Händen

Profhilo™ wird in der Regel in zwei Sitzungen im Abstand von 4 Wochen verabreicht, danach alle 6 Monate aufgefrischt.

AnwendungVernetzungZielBeispiele
FillerStark vernetztVolumen & KonturKinn, Lippen, Wangen, Jawline
SkinboosterLeicht oder unvernetztHydration & HautbildWangen, Hals, Dekolleté
Profhilo™HybridformStraffung & TiefenhydrationGesicht, Hals, Hände

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wichtige Fragen

Je nach Region und Stoffwechsel ca. 6–15 Monate. Wiederholungen sind problemlos möglich.

Sehr sicher – bei fachgerechter Anwendung durch medizinisches Fachpersonal. Wir verwenden ausschließlich CE-zertifizierte Markenprodukte.

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In seltenen Fällen kann das Hyaluron mit einem Enzym (Hyaluronidase) gezielt wieder aufgelöst werden.

Selten. Möglich sind leichte Schwellungen, Rötungen oder kleine Hämatome, die nach wenigen Tagen abklingen.

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